Microsoft Kinect: Eine Revolution für die Modeindustrie?

Viele haben es nicht bemerkt, aber Microsoft Kinect ist der erste 3d Laserscanner für jedermann! Zur Steuerung von Konsolenspielen ist so eine Technologie eigentlich viel zu schade und funktioniert auch nicht besonders gut, da es bisher keine Bewegung gibt, die das Knopfdrücken in Spielen ersetzt (Ars Technica reviews Kinect). Auch ist Microsoft Kinect nicht genau genug um z.B. Gebärdensprache zu verstehen (Microsoft Confirms Kinect Can't Read Sign Language).

Aber es scheint mir genau genug (laut PrimeSense: Beyond Natal 0.3*0.3*2.0 cm Auflösung, man könnte auch mehrfache Aufnahmen machen um die Genauigkeit zu erhöhen), um einfach ein 3d Modell des eigenen Körpers aufzunehmen. Damit hätte man dann endlich eine Möglichkeit virtuell Kleidung anzuprobieren, oder Frisuren, Brillen, Schuhe usw...
Anwendungen wie z.B. ein virtueller Spiegel wären möglich, vor dem ich mich in Unterwäsche stelle und an dem ich ohne lästiges an- und ausziehen schnell die verschiedensten Klamotten ausprobieren könnte, was z.B. für Googles neueste Online-Shopping-Seite boutiques.com sehr nützlich wäre.

Ok, zugegeben, die Idee erfordert erheblichen (Rechen-) Aufwand, denn auch von den Kleidungsstücken müssen 3d-Modelle vorhanden sein und sie müssen sich realistisch an den Körper anschmiegen, Falten werfen und die Umgebungslichtverhältnisse müssten berücksichtigt werden, um einen realistischen Farbeindruck zu schaffen. Unmöglich wäre natürlich nach wie vor, das Kleidungsstück zu fühlen. Die Realität wird es nicht ersetzen können. Aber ein 3d-Modell des eigenen Körpers könnte trotzdem eine große Hilfe sein, um vom Sofa aus eine erste Vorauswahl für Kleidung treffen zu können.

Mit einem genauen 3D-Modell des eigenen Körpers könnte man natürlich noch viel mehr machen. Man könnte an Diät- und Fitnesssoftware denken, die Fortschritte genau sichtbar macht und so zum Weitermachen animiert (oder zum Aufgeben ;-) ). Bei hoher Präzision wären gar orthopädische Tests möglich, z.B. ob die Wirbelsäule gerade ist oder ob ein Bein länger als das andere ist, usw... . Man könnte den eigenen Körper präzise mit dem der Facebook-Freunde vergleichen (die alle ihre 3d-Körper online gestellt haben) um Komplexe zu entwickeln oder sie zu bekämpfen.

Aber man könnte nicht nur ein 3d-Model des eigenen Körpers aufnehmen (über die Probleme des Datenschutzes will ich hier gar nicht reden), sondern auch von allen anderen Gegenständen.
Man könnte also die eigenen Möbel scannen, und dann virtuell schon mal ausprobieren, wie sie in die neue Wohnung (von der man ebenfalls ein 3d-Modell vom Makler bekommen hat) passen.

Billige 3d-Laserscanner eingebaut in Digitalkameras könnte die Art und Weise wie Fotos und Filme aufgenommen werden revolutionieren. Man könnte im Nachhinein in einer Fotoszene noch Personen und Gegenstände im 3d-Raum hin- und her verschieben. Ein Traum für Werbefotografen...

Die Technologie für solche Ideen ist jedenfalls jetzt da! Ich sage mal voraus, das es höchstens noch zwei Jahre dauert bis viele dieser Anwendungen als erste Prototypen existieren. Und Apple hats nicht erfunden:

... sondern das israelische Militär!

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