Kwas - Drink different!


Was ist das? Sieht aus wie Cola/Spezi, schmeckt wie Bier und ist gesünder als Wasser? Zu schön um wahr zu sein? Nein, die Antwort ist: Kwas, ein bereits seit dem vorletzten Jahrtausend (also vor dem Jahr 1000) in Russland hergestelltes Getränk, und damit das eigentliche Nationalgetränk der Russen (die Wodka-Herstellung wurde erst von Mendelejew im 19. Jahrhundert perfektioniert), für das ich hier mal ein bisschen Werbung machen muß. Frisch hergestellter Kwas ist mit seinem nussig-malzig-frischem Geschmack einfach der beste Durstlöscher im Sommer und macht nicht so "dumm" im Kopf wie Bier! Wer es nicht kennt sollte Kwas unbedingt mal probieren! Leider gibt es dabei ein Problem: Während in Russland Kwas überall (sogar im Tankwagen, aber natürlich auch in jedem Supermarkt!), ist in Deutschland guter Kwas fast nicht zu haben.

In den 60er gab es zwar schon mal Versuche Kwas in Deutschland einzuführen, und zwar damals modern als "Kosmonautenschluck aus der Raketenflasche":
Aber diese Versuche scheinen im Sand verlaufen zu sein. Derzeit gibt es meiner Kenntnis nach Kwas in Deutschland nur in russischen Läden (einer in München ist Odessa) zu kaufen. Dort sollte man unbedingt nach dem einzig guten Import-Kwas von Ochakovo fragen, Kwas anderer Import-Marken ist nicht zu geniessen und Kwas-Pulver ist auch keine wirkliche Alternative.
Eine andere Möglichkeit ist es frisch hergestellten Kwas in einem russischen Restaurant zu geniessen. Den Besten hier in Deutschland habe ich im Puschkin in München getrunken, aber auch im Troika bei Aschaffenburg gibt es guten Kwas.

In Russland hingegen ist der beste Kwas aus dem Supermarkt meiner Meinung nach der von Perschin (siehe Bild) gefolgt von Nikola (Werbespruch: "Kwas ist kein Cola, trink Nikola!")

Und wer immer noch nicht glaubt, dass Kwas einen Versuch wert ist, der lese, dass inzwischen sogar Coca-Cola unter die Kwas-Brauer gegangen ist:
Es wäre zu wünschen, dass damit Kwas vielleicht auch auf dem deutschen Markt breiter eingeführt wird. Falls nicht muß ich wohl bald anfangen selbst Kwas zu brauen. Irgendwie muß man der Globalisierung ja auf die Sprünge helfen ;-) !

Update: Kwas selbst zu brauen ist gar nicht so schwer. Eine Anleitung dazu gibt es z.B. hier

6 Kommentare:

walde hat gesagt…

Kwas schmeckt gut - kann ich nur bestätigen. Ich habe kürzlich zu einem polnischen Essen in Gdansk ein Glas getrunken. Allerdings passt es auch gut nach Osteuropa, wenn entsprechende Speisen (viel Saures) dazu gegessen werden.

Anonym hat gesagt…

Der MixMarkt in München (Quiddestr. 45) führt im Sommer verschiedene Sorten Kwas zum moderaten Preis. Allerdings kein Ochakovo oder Nikola. URL: www.mixmarkt.de dann: Wochenangebote für München.

Ich habe "Danillo" probiert (aus der Ukraine, glaube ich), fand's aber nicht so gut. Schmeckte eher nach Limo.

Mixmarkt gibt's auch in anderen Städten, siehe Liste auf der Homepage.

Jarno hat gesagt…

In Finnland bereitet man kotikalja (Hausbier) am wenigsten für die Weihnachtsessen aber es ist auch sehr populär beim anderen Festessen (Hochzeit etc.). Oft trinkt man das auch als Durstlöscher am Sommer.

Es ist leicht vom Konzentrat zu fertigen.

Anonym hat gesagt…

Habe neulich von nem Freund gehört, dass es Kvass jetzt in richtig stylischen Flaschen in Deutschland zu kaufen gibt. (In Berlin/Köln/Frankfurt/München). Man kann glaube ich auch online bestellen, wobei der online shop noch nicht so fertig aussieht. http://www.kvass-russian-soda.de/kvass-was.html

Anonym hat gesagt…

@Anonym:

Ich habe noch nie eine so schlechte Form der Schleichwerbung gesehen.
Das Volksgetränk Kwas, abgefüllt in "richtig stylischen Flaschen" und zu überteuerten Preisen verkauft. Leute, spart euch den Besuch dieses sog. "Onlineshops" und macht euren Kwas lieber selbst.

Anonym hat gesagt…

KWAS... das beste ,was man auf dem alkoholfreien markt üüüüberhaupt bekommen kann!! es gibt ihn aber auch mit einer bierähnlichen promillezahl. ich habe vor über 40 jahren in kasachstan das erste mal damit bekanntschaft gemacht. unglaublich...wir waren fast am "verdursten" und wurden dann von sowjetischen freunden "gerettet".aussem tankwagen übrigens...wie die das zeug seinerzeit bei der staubigen affenhitze kalt gehalten haben ,ist mir bis heute ein rätsel. egal, es war einfach göttlich...seitdem komme ich von dem edlen getränk nicht mehr los.was die nährwertangaben, glykemischen index usw. anbelangt, so ist es ohnihin unschlagbar..betsenfalls kefir (nicht jedermanns sache) und japanisches kombucha können da mithalten.